Lizenzverwaltung: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 6. April 2016, 10:39 Uhr

Allgemeines

CATIA-Lizenzen können lokal an den Rechner gebunden sein (sogenannte nodelock-Lizenzen) oder abwechselnd an mehreren Rechnern verwendet werden (Concurrent-Licenses). Im letzteren Fall fungiert 1 Rechner als Lizenzserver, der diese verwaltet und an die Clients 'verleiht' (sogenannte concurrent oder shareable oder floating-Lizenzen). Auf dem Client kann man dann mit der CATIA-Lizenz arbeiten, allerdings nur solange eine unmittelbare Netzwerkverbindung zwischen Client und Server besteht (was die Software ständig überprüft). Lizenzen können auch an Notebooks offline verliehen werden, maximal für 30 Tage. Dazu müssen die Concurrent-Lizenzen jedoch zuvor in sogenannte Concurrent-Offline Licenses umgewandelt wurden (ist kostenlos mit einem LUM-Tool möglich).

CATIA Konfigurationen (wie HD2 oder MD2) sind grundsätzlich wahlweise als nodelocked oder concurrend erhältlich (zum selben Preis). Für Einzelprodukte (z.B. GSD, ST1) kosten concurrent Lizenzen etwa 20% mehr als entsprechende nodelocked Lizenzen. Bei add-on-Lizenzen und Bundles wie CATIA PLM Express sind die Einzelprodukte zu einer Art spezial-Konfiguration zusammengebunden, d.h. sie können nur als ganze Einheit lizenziert und genutzt werden. Auch diese Bundles sind wie andere Konfigurationen wahlweise nodelockend oder concurrend erhältlich.

DSLS

Zur Verwaltung der concurrent Lizenzen wird ein Lizenzserver benötigt. Seither war die Software LUM (von IBM), seitdem IBM aber den CATIA-Vertrieb abgegeben hat führte Dassault eine eigene Lizenzserver-Software ein: DSLS ('Dassault Systemes License Server'). Diese Software ist ebenso wie LUM kostenlos und hat ähnliche Funktionalität (Verwaltung von concurrent Lizenz, auch Offline-Lizenzen). Eine gute Einführung dazu ist hier zu finden: http://www.schwindt.eu/downloads/dsls-lizenzserver.html

LUM

Die Lizenzverwaltung von concurrent Lizenzen erfolgt über das Tool LUM (IBM License Use Manager), das kostenlos mitgeliefert wird. LUM gibt es für Windows, AIX, HP-UX, und die anderen Unix-Derivate unter denen CATIA eingesetzt werden kann. LUM wird auf dem Lizenz-Server als Dienst gestartet, der die anderen Rechner im Netzwerk mit Lizenzen versorgt.

Nach der Installation von LUM gibt es 3 Dienstprogramme mit einer graphischen Oberfläche (nur unter Windows und AIX):

  • Configuration Tool (i4cfg): Recher als LUM-Server und/oder -Client konfigurieren
  • Service Manager Tool (i4cfg -service): Start und Stop der Server- und Client-Dienste
  • Basic License Tool (i4blt): Installation und Verwendungskontrolle der Lizenzen

Bei allen Betriebssystemen gibt es zudem Konsolen-Kommandos um LUM zu verwalten.

Reine Lizenz-Clients benötigen keine eigene LUM-Installation. CATIA kann den Lizenzserver im lokalen Netzwerk ausfindig machen, und von dort die entsprechenden Lizenzen beziehen. Dabei wird eine Datei i4ls.ini erstellt, in der die LUM-Konfiguration abgelegt ist. Sie ist genauso wie die Datei 'nodelock' zu finden unter den Verzeichnissen:

C:\Dokumente und Einstellungen\All Users\Anwendungsdaten\IBM\LUM\ (Win-XP Deutsch)  bzw
C:\Documents and Settings\All Users\Application Data\IBM\LUM\     (Win-XP Englisch) bzw
C:\ifor\Ls\Conf\  (früher unter Windows verwendeter Pfad)
/var/ifor/        (AIX)
/opt/lum/ls/conf/ (HP-UX, Solaris) 

Die Datei i4ls.ini kann man gegebenenfalls auch mit einem Texteditor editieren. Falls i4ls.ini noch unter C:\ifor\Ls\Conf\ zu finden ist, wird dieses File verwendet. Dassault empfiehlt aber, dieses File dort zu entfernen, und auf den anderen (erstgenannten) Pfad zu verschieben. Wichtig ist noch nach der Installation eines LUM-Servers die Firewalls so einzustellen, dass das Programm C:\IFOR\win\bin\i4ls.exe für eingehende und ausgehende Verbindungen freigeschaltet ist.

Man kann allerdings LUM auch auf einem Client installieren, und dementsprechend als Netzwerk-Client konfigurieren. Dabei sollte man auf dem Client im 'Configuration Tool' die IP-Adresse des Network-License-Servers eintragen (falls sich dieser in einem anderen Subnetz befindet ist das zwingend erforderlich).

  • Im 'Configuration Tool' den Tab 'Direct Binding' wählen
  • Im Feld 'Name' die IP-Adresse des LUM-Servers eintragen
  • Den Radio-Button 'NetworkLS' aktivieren
  • Auf Button 'Add' klicken
  • Beenden des Configuration Tools (Alt F4) speichert die neuen Einstellungen (nach Abfrage)

Dadurch steht auf dem Client das Basic License Tool zur Verfügung, das die Remote-Verwaltung (Installation, aktuelle Belegung) der Lizenzen auf dem Server ermöglicht (Zugriffs-Rechte vorausgesetzt).

Verwendet ein LUM-Client zusätzlich (lokale) nodelock-Lizenzen, so muß der Rechner mit dem Configuration-Tool sowohl als 'Network License Client' als auch als 'NodeLocked License Server (NodLS)' konfiguriert werden. Alle nodelocked Lizenzkeys müssen dann sowohl in LUM installiert als auch in die Datei nodelocked eingetragen werden (mit CATIA-Tool 'Nodelock Key Management').

Lizenzkeys

Nachdem ein Nutzungsrecht an einem CATIA-Produkt oder Konfiguration erworben wurde, ist der Kunde (oder der CATIA-Vertriebspartner) berechtigt, einen dementsprechenden Lizenzkey anzufordern. Möglich ist auch die Anforderung neuer Lizenzkeys für eine Migration auf einen anderen Rechner, schon vor Ablauf der aktuell gültigen Lizenzkeys.

Die Anforderung neuer Lizenzkeys erfolgt über das

Key-Support-Center Germany
mailto:catiakey@dk.ibm.com  
Fon 0800-181-7683 / Fax +45-4814-0391 (08:00-23:00 CET)

Die erforderlichen Angaben:

  • Kundennummer bei IBM
  • zu lizenzierendes CATIA-Produkt
  • wann die Lizenz ablaufen soll (max. in 2 Jahren)
  • Target-ID des Rechners (i4target)
  • oncurrent oder nodelocked Lizenzkey gewünscht
  • email-Adresse, an die der Key versendet werden soll

Neuerdings werden CATIA-Lizenzen maximal mit einer Laufzeit von 2 Jahren ausgestellt, und müssen dann erneut angefordert werden. Bei mehreren Lizenzen kann man durch Anforderung einer kürzeren Laufzeit erreichen, dass schließlich alle Lizenzen regelmäßig zum selben Termin erneuert werden müssen. Die Laufzeit ist im Lizenzkey im Klartext zu lesen. Um alle auf dem Server installierten Lizenzen mit Gültigkeitsdatum aufzulisten, verwendet man den Konsolen-Befehl:

i4blt -lp -i [-n server ]

Die Target-ID ist eine Hardware-Kennung des Rechners (unter Windows: Netzwerkkarte), auf dem die Lizenz installiert werden soll. Bei nodelocked Lizenzen ist es der Rechner, auf dem CATIA laufen soll (ohne Lizenzserver zu benötigen), bei concurrent Lizenzen ist es der Lizenzserver, also der Recher auf dem LUM als 'Network-License-Server' konfiguriert ist. Zur Ermittlung der Target-ID gibt es 2 Möglichkeiten. Man kann auf dem betreffenden Rechner..

  • im Startmenü CATIA / Tools / Nodelock-Key-Management ausführen (wenn CATIA installiert ist)
  • oder das Programm i4target ausführen (unter C:\ifor\win\bin\i4target.exe oder ggf. von der LUM-CD)

Der Lizenzkey wird vom Key-Support-Center in einer Mail als Anhang versendet. Entweder man tippt die Angaben ein, oder man importiert das Lizenzfile direkt in LUM (Basic License Tool, in Verbindung zum jeweiligen LUM-Server) bzw. im CATIA Tool 'Nodelock Management'. Vor einem Import muss das Lizenzfile lokal gespeichert werden, die Dateieiendung geändert werden von .LIC auf .lic (Kleinbuchstaben), und in einem Texteditor aus dem Lizenzfile die erste Leerzeile entfernt werden.

Probleme

Installation unter Windows7

  • Es muss unter Windows7 (für Server oder Clients) mindestens LUM 4.6.8 FP15 installiert werden.
  • Im Installationsordner muss zumindest die Datei C:\IFOR\win\bin\i4cfg.exe über ihre Rechte-Eigenschaften so geändert werden, dass sie die Rechte von übergeordnetem Ordner übernimmt. Sonst kann i4cfg.exe nicht ausgeführt werden.
  • LUM-Server: In der Firewall muss das Programm i4ls.exe zugelassen werden für Verbindungen von aussen (zumindest mit den konfigurierten Ports)

Lizenzen werden nicht freigegeben

Manchmal werden nach Nutzungsende concurrent Lizenzen auf dem Lizenzserver (LUM) nicht wieder freigegeben, sie bleiben fälschlicherweise 'verwendet'.

Möglichkeiten dies zu beheben:

  • Cleanup Stale Licenses
    • LUM Basic-License-Tool starten,
    • rote (hängende) Lizenz selektieren
    • im (Kontext-)Menü 'Cleanup stale Licenses' ausführen.

oder

  • LUM-Parameter ändern
    • Editieren des Files i4ls.ini, darin den Parameter ColdStart=No auf Yes setzten
    • Lizenzserver stoppen und neu starten mit LUM Service-Manager-Tool (oder Befehle: i4cfg -stop ; i4cfg -start )

Lizenzen werden nicht gezogen

Trotz nodelock-Lizenzierung oder korrekter Verbindung zum LUM-Server wird keine (oder nicht die benötigte) Lizenz erteilt.

  • Ursache a): Die Lizenz ist abgelaufen. Neuerdings werden die Lizenzkeys nur noch für 2 Jahre Gültigkeit erteilt. Danach muss man neue Keys anfordern (siehe Lizenzverwaltung#Lizenzkeys).
  • Ursache b): Datum und/oder Uhrzeit von Lizenzserver und Client sind unterschiedlich eingestellt. Das führt auch dazu, dass Offline-Lizenzen nicht extrahiert oder nicht mit restitute zurückgegeben werden können.
  • Ursache c): Auf Windows7 PCs (Clients) ist eine neue LUM-Version erforderlich: Mindestens LUM 4.6.8.15

Abgeleitete Notebook-Lizenzen werden nicht zurückgegeben

Um eine abgeleitete Lizenz (Offline License) wieder (vorzeitig) an LUM zurückzugeben (Restitute), muß das Notebook unter demselben User und der selben IP-Adresse im Netz angemeldet sein, wie bei der Ableitung der Lizenz. Sonst muß man warten, bis die reservierte Lizenzdauer abgelaufen ist (max. 30 Tage). Außerdem dürfen sich Datum/Uhrzeit von Server und Client nicht zu stark unterscheiden.

Plötzlich alle Lizenzen verschwunden

An einem Windows-Rechner sind plötzlich alle CATIA-Lizenzen verschwunden (d.h. im Basic-License-Tool nicht mehr vorhanden). Noch kurz vorher hat auf demselben PC alles funktioniert. Jetzt können auch neue oder seitherige Lizenzkeys nicht mehr installiert werden.

Mögliche Ursache: Die MAC-Adresse der Netzwerk-Karte wurde durch Installationen an der Netzwerkumgebung von Windows XP geändert. Mit i4target.exe (oder Nodelock Key Management) ist erkennbar, dass der Rechner eine andere Target-ID erhalten hat, als jene, für die die Lizenzkeys angefordert wurden.

Abhilfe: Den folgenden Registry-Schlüssel löschen: HKEY_LOCAL_MACHINE / Software / IBM / License Use Runtime / I4DRIVER

Start von CATIA und i4blt dauert sehr lange

In standardmäßigen Installationen sucht CATIA und LUM 30 Sekunden lang alle möglicherweise vorhandenen Lizenz-Server. Der eigentliche Lizenzserver wird meist schon in wenigen Sekunden gefunden, dennoch geht die Suche bis zum Ende dieses Timeouts. Diese Zeit kann verkürzt werden. Etwa 5 sec sind in den meisten lokalen Netzwerken völlig ausreichend.

Dazu wird die System-Variable TIMEOUT_FACTOR=5 eingeführt. Falls CATIA den Lizenz-Server damit nicht mehr findet (großes Netzwerk), sollte der Wert etwas erhöht werden. Unter Windows geht das so:

  • Arbeitsplatz RMB -> Eigenschaften,
  • Reiter Erweitert,
  • Button 'Umgebungsvariablen',
  • bei Systemvariablen: Button 'Neu'.
Name der Variablen: TIMEOUT_FACTOR
Wert der Variablen: 5

Siehe auch