CATIA-Links

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Version vom 3. Juni 2011, 16:49 Uhr von Dieter (Diskussion | Beiträge)

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Allgemeines

Der englische Begriff 'Link' bedeutet soviel wie 'Verbindung' zwischen 2 Objekten. Damit kann sowohl eine Assoziativität gemeint sein, als auch (im engeren Sinne) eine 'Kopie mit Link': Eine Kopie mit blebend bestehender Verbindung zum Original. Diese Verbindung hat den Zweck, spätere Änderungen des Originals in gleicher Weise automatisch auf die Kopie zu übertragen (Synchronisation, meist automatisch bei Updates).

CATIA V5 erlaubt vielfältige Verlinkungen zwischen Elementen durch 'Copy' und 'Paste special' - as 'Result with Link' oder durch Projektion bzw. Intersection in Sketches - abgesehen von den gewöhnlichen, assoziativen Parent-Child-Beziehungen zwischen den Features.

Einerseits ist dies eine hilfreiche Arbeitserleichterung (anstelle identischer Kopien), andererseits kann es zu unübersichtlichen Wechselwirkungen kommen, schlimmstenfalls zu Update-Cycles mit entsprechenden Fehlermeldungen.

Deshalb gelten diese Grundregeln:

  • Links sollten immer 'sternförmig' von denselben wenigen Referenz-Elementen (Originalen) ausgehen, d.h. 'Verkettung' oder Aneinanderreihung von Links sind zu vermeiden
  • Referenz-Elemente als solche kennzeichnen (z.B. durch Publikation, Anordnung in entsprechenden Geometrical Sets, oder Kennzeichnung der Elementnamen durch Symbole wie '-->')
  • Für Links zwischen Parts oder im Product nur publizierte Referenzelemente verwenden (= Kennzeichnung)

Link-Typen

Hier einige der wichtigsten Link-Typen auf:

  • Parent-Children-Link (innerhalb eines CATParts): Referenzierung von Parent-Elementen (z.B. Sketch-Support). Neuzuordnung durch Replace.. von Parent-Elementen oder Editieren des entsprechenden Features
  • Geometrie-Link (innerhalb eines CATParts): Durch Copy / Paste special (as Result with Link) im selben Part erzeugt. Neuzuordnung durch Replace.. ist nur teilweise möglich
  • File-Link: (zwischen verschiedenen CATIA-Files): Pfad und Name eines anderen CATIA-Files als Referenz, z.B. vom CATProduct zu anderen CATParts. Ansicht oder Neuzuordnung erfolgt in Edit / Links oder Desk durch 'Find..' oder durch 'Replace..'. Ein File-Link ist Bestandteil der folgenden Link-Typen:
    • Instance-Link (von CATProduct zu Instanzen: CATParts oder andere CATProducts): Erstellt durch Einfügen einer Instanz (Part oder Unter-Produkt), Neuzuordnung durch 'Replace Component'
    • CCP-Link (zwischen verschiedenen CATParts): Durch Copy / Paste special (as Result with Link) zwischen verschiedenen CATParts in getrennten Fenstern (!)
    • Import-Link (zwischen verschiedenen CATParts in einem gemeinsamen Context-CATProduct): Durch Copy / Paste special (as Result with Link) zwischen verschiedenen CATParts (im selben Fenster, mit dem Context-Product)
    • Contextual-Link (von CATPart zu einem CATProduct, das als Context fungiert): Neuzuordnung im Assembly-Design mit ‘Define Contextual Links’

Link-Management

Zu jedem Link (assoziativer Kopie) gibt es bestimmte Funktionen zur Verwaltung und Bearbeitung:

  • Link erzeugen
  • Link analysieren: Auffinden der Original-Referenzen
  • Link neu zuordnen: Original-Refernz erneut zuordnen oder auswechseln
  • Link synchronisieren: Original-Referenz hat sich geändert, Synchronisieren übernimmt Änderungen auf die Kopie
  • Link deaktivieren: Im deaktivierten Zustand reagiert er nicht mehr auf Änderungen der Original-Referenz
  • Link isolieren: Link ist dauerhaft unabhängig von Änderungen der Original-Referenz

Im Part

Alle Links sollten sich möglichst nur auf Drahtgeometrie beziehen (Axis, Point, Line, Sketch, Plane). Außerdem können Links auf ganze Bodies oder Surfaces erstellt werden.

Zu vermeiden sind Links auf Boundary-Representations, d.h. Teilelemente von Solids oder Surfaces wie Vertexes, Edges oder Faces die selbst nicht im Strukturbaum selektierbar sind. Bei allen Änderungen sind sie sehr reparaturanfällig.

Wenn dies nicht vermeidbar ist: Entsprechende Extracts oder Joins erstellen und als Referenz verwenden. Dazu sollte der Body an der frühest möglichen Stelle in 'Define Object in Work' gestellt werden, und dort ein entsprechendes 'Geometrical Set' eingefügt werden, das die extrahierte Geometrie enthält. Oder im Datum-Modus komplett isolierte Extracts erstellen.

Besser noch: Jene Skizzen oder andere Drahtgeometrie als Referenz verwenden, aus denen das Solid oder das Face entstand.

Jedenfalls: Nicht direkt Faces oder Kanten in Skizzen projizieren! Auch keinesfalls Skizzen auf die Oberfläche von Solids oder Faces setzen! Bei Solid-Änderungen gehen diese Referenzen sehr schnell verloren und produzieren Update-Fehler!

Im Product

Folgende geometrische Links sind zulässig:

  1. Links die sich auf besondere Referenz-Parts beziehen: Den Skeleton- oder Adapter-Modellen.
  2. Links auf Teilparts eines Parts. Komplexe Parts wie Motorköpfe können in Teilparts (Grundkörper, Kühlungsbohrungen, Ölkreislauf,..) zerlegt werden, um die Dateigröße und Update-Zeiten zu reduzieren. Außerdem können so mehrere Konstrukteure zugleich an einem Einzelteil arbeiten.
  3. Links auf andere Fertigungs-Zustände eines Einzelteiles. Für bestimmte Fertigungsschritte wird die Geometrie der vorigen Fertigungsstufe mit Link übernommen und modifiziert.

In einem Skeletonmodell (oder Adaptermodell) pro Product wird die Steuergeometrie für das Assembly erstellt, publiziert und bei Bedarf in die einzelnen CATParts mit Link kopiert. Steuergeometrie besteht aus:

  • Axis-Systeme: für jeden Anschraubpunkt, Schnapphaken, Schlauchstutzen, Verbindungselemente u.ä.
  • Axis-Systeme: zur Positionierung von Katalogteilen im Assembly
  • Skizzen für Bauteil-Trennungen, Schweißnaht-Verlauf, Dichtnut-Verlauf
  • Mastersketch mit Grundriss des ZSB-Schnittes (verwendet werden nur Auszüge, z.B. als Extracts oder Projections)
  • Punkteskizzen zur Positionierung von Wiederholgeometrie
  • Auszüge (extrahierte Flächen) des zur Verfügung stehenden Einbauraums
  • Bodies die von mehreren Parts wiederverwendet werden, z.B. die Gesamt-Innengeometrie von miteinander verschweißten Bauteilen (Schalen).

Dasselbe Skeleton kann auch in Unterprodukten eingeführt werden, z.B. um dort Katalogteile (Schrauben,..) zu positionieren. Das ist oft vorteilhafter wie mehrere getrennte Skeleton Parts (die miteinander verlinkt sind).

Siehe auch

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