Fallunterscheidungen ohne KWA-Lizenz

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Bei der Arbeit mit Parametern kommt es immer wieder vor, dass Fallunterscheidungen benötigt werden. Meistens fehlt dann die KWA-Lizenz, bei der das mit den Rules (Regeln) möglich ist.

Wenn bei der Parameter, der für die Fallunterscheidung verwendet werden soll, eine Zahl ist oder einfach in eine Zahl umgewandelt werden kann, ist die zusätzliche Lizenz jedoch nicht notwendig. Es geht dann auch mit einem Law (Regel).

Beispiel

Block

Ein Winkel, wie er im Vorrichtungsbau häufiger vorkommt, soll als variables Part mit unterschiedlichen Schenkellängen modelliert werden. Dabei sollen zwei Lochabstände verwendet werden, je nachdem, welche Schenkellänge eingestellt ist. Die Schenkellängen sollen 50, 75, 100, 125 und 150 mm betragen, die Lochabstände 10 oder 15mm. Ist ein Schenkel größer als 75mm, soll von 10 auf 15mm Lochabstand umgeschaltet werden.

Zeichnung

Die Modellierung ist einfach: Winkel skizzieren und als Pad aufziehen.

Bei den Bohrungen wird jeweils der Abstand zur Bohrung davor parametrisiert.

Im Part werden zwei Parameter für die Schenkellängen (horizontal und vertikal) angelegt und zwei für die Lochabstände, ebenfalls horizontal und vertikal. Die Parameter für die Lochabstände haben mehrere Werte:50, 75, 100, 125, 150. Die Parameter für die Schenkellängen werden mit den Parametern in den Skizzen verknüpft, die für die Lochabstände mit den Positionsskizzen der Lochbilder. Damit lassen sich die Schenkellängen gut ändern.

Für die Fallunterscheidung brauchen wir ein Law:

if (FormalSchenkellaenge < 100) {FormalLochabstand=10} else {FormalLochabstand=15}

Laws arbeiten mit formalen Parametern, die wie lokalen Variable wirken. Es kann ein Parameter übergeben werden, der vom Typ Real ist. Damit läßt sich das Law innerhalb eines Parts mehrfach verwenden. Die Verknüpfung zu dem Law macht jeweils eine Formel:

Lochabstand_horizontal=Relations\Rule.1.Evaluate(Laenge_Schenkel_horizontal/1mm) * 1mm

An das Law wird in der Formel der Parameter Laenge_Schenkel_horizontal übergeben. Der Rückgabewert wird mit in eine Länge umgewandelt.

Wird jetzt die Schenkellänge geändert, so passt sich der Lochabstand an.

Siehe auch

Quelle: Roland Gänssler, http://www.cad-gaenssler.de (mit freundlicher Genehmigung)